Thilo Krause wurde 1977 in Dresden geboren. Er studierte Wirtschaftsingenieurwesens in Dresden und London und promovierte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Danach war er Forschungsbereichsleiter am Schweizerischen Bundesamt für Energie und bis 2015 Forscher an der ETH Zürich. Aktuell ist er beim Elektrizitätswerk der Stadt Zürich tätig.
Thilo Krause ist Mitglied im Verband Autorinnen und Autoren der Schweiz sowie im Literaturforum Dresden.
Auszeichnungen u. a.
Gedichtbände
Seit 2005 erscheinen seine Gedichte in namhaften Anthologien, Zeitschriften und Zeitungen, u. a. in Akzente, Entwürfe, Poet, Freie Presse, Sinn und Form, der Zürcher Tagesanzeiger, DIE ZEIT sowie in den Anthologien zum Schweizer Literaturpreis, zur Modernen Poesie in der Schweiz und zum Literarischen März, Darmstadt.
Der diesjährige Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht an den 1977 in Dresden geborenen und in Zürich lebenden Thilo Krause. Die Jury würdigte in ihrer Sitzung am 18. und 19. Januar 2019 in Freiburg den bei der Edition Lyrik Kabinett bei Hanser erschienenen Band „Was wir reden, wenn es gewittert“ als herausragende Neuerscheinung des Jahres 2018. Der mit 10.000 Euro dotierte Peter-Huchel-Preis wird am 3. April 2019, dem Geburtstag Huchels, in Staufen im Breisgau verliehen. Preisstifter sind der Südwestrundfunk und das Land Baden-Württemberg. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehörten u. a. Ernst Jandl, Durs Grünbein, Thomas Kling, Uljana Wolf, Friederike Mayröcker und Farhad Showghi.
Die Jury in ihrer Begründung:
„Bei Thilo Krause stehen die Dinge im Licht: Transparenz, Klarheit, karge Fülle sind die Kennzeichen seiner Lyrik. Bei ihm kommen die alltäglichen Momente zur Sprache, aber in einer Sprache, die nicht alltäglich ist, sondern aus der Verdichtung ihre Stärke zieht. Er kennt seine Vorbilder aus der mediterranen und anglophonen Moderne, bleibt aber mit wachem Auge im Gegenwärtigen: „Ich glaube an die Dinge / die mich umgeben. // Ich glaube an die Strömung / hell hinter den Steinen im Bach.“ Dabei bleibt die scheinbar vertraute, doch stets erstaunliche Welt in Fluss, weil sie sich im Austausch mit dem Erinnerten und in unaufdringlich-erhellenden Perspektivwechseln immer neu konkretisiert: „Draußen fließen die Bäume ums Haus. / Drinnen jagen die Schatten. // Was ich dir sagen wollte, steht / auf die Wände geschrieben // flackert / erlischt.“
Der vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk gestiftete Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik wird seit 1984 für ein herausragendes lyrisches Werk des vergangenen Jahres verliehen. Der Preis erinnert an den Namensgeber Peter Huchel (geboren am 3. April 1903 in Groß-Lichterfelde bei Berlin), den bedeutenden Lyriker und langjährigen Chefredakteur der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“. Huchel starb am 30. April 1981 in Staufen im Breisgau. Die Jury besteht aus sieben unabhängigen Literaturkritikerinnen und -kritikern sowie Autorinnen und Autoren.
Peter Huchel Preisträger Thilo Krause und Andreas Schüle vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg - Foto: Rita Eggstein
Die Laudatorin und der Preisträger - Foto: Rita Eggstein
Der Geschäftsführer des Peter-Huchel-Preises Ekkehard Skoruppa (SWR) begrüßt die Gäste - Foto: Rita Eggstein
Farhad Showghi, Peter-Huchel-Preisträger 2018, liest aus seinem Gedichtband Wolkenflug spielt Zerreißprobe - Foto: Rita Eggstein
Thilo Krause, Peter-Huchel-Preisträger 2019, liest aus seinem Gedichtband Was wir reden, wenn es gewittert - Foto: Rita Eggstein
Laudatorin Beate Tröger, Literaturkritikerin und Mitglied der Peter-Huchel-Preis Jury 2019 - Foto: Rita Eggstein
Dankrede des Peter-Huchel-Preisträgers 2019 Thilo Krause - Foto: Rita Eggstein
Verleihung des Peter-Huchel-Preises 2019 im Stubenhaus in Staufen - Foto: Rita Eggstein
Verleihung des Peter-Huchel-Preises 2019 im Stubenhaus in Staufen - Foto: Rita Eggstein
Thilo Krause signiert seinen mit dem Peter-Huchel-Preis 2019 ausgezeichneten Band Was wir reden, wenn es gewittert - Foto: Rita Eggstein